Die Buchreihe Tiroler Orgelschatz möchte herausragende Instrumente würdigen, ihre Geschichte dokumentieren und sie somit vermehrt ins öffentliche Bewusstsein rücken. Eine mit großem Aufwand aufbereitete optische und akustische Präsentation ermöglicht es, verschiedene Orgeln miteinander zu vergleichen und ihre historische Bedeutung besser zu erkennen.
Die Liebfrauenkirche in Kitzbühel wurde im 14. Jahrhundert als Friedhofskirche errichtet und erhielt im 16. Jahrhundert mit dem Bau des mächtigen Turms ihr charakteristisches Gepräge. Im Inneren steht auf der Empore ein frühbarockes Orgelpositiv, ein Hauptwerk des um 1670 von München nach Salzburg gezogenen Orgelbaumeisters Christoph Egedacher von 1664.
Die Christoph-Egedacher-Orgel der Liebfrauenkirche gehört zu den ältesten Positiven, deren Herkunft sicher nachzuweisen ist: In München 1664 hergestellt, ist es das zweite bekannte Werk Christoph (II) Egedachers, das älteste erhaltene Werk dieses Orgelbauers und der berühmten Orgelbauer-Dynastie überhaupt und nebenbei eines der ältesten Positive in Altbayern.
Dem Buch beigelegt ist eine CD mit Aufnahmen der Christoph-Egedacher-Orgel.
Inhalt
- K. Estermann, Zur Reihe „Tiroler Orgelschatz“
- M. Rupert, Zum Geleit
- F. Caramelle, Die beiden Kirchen am Kirchhügel von Kitzbühel – Ein kulturgeschichtlicher Überblick
- R. Böllmann, Das Egedacher-Positiv in Kitzbühel – Eine Bestandsaufnahme
- A. und M. Reichling, Die Orgeln der Stadt Kitzbühel in Geschichte und Gegenwart
- M. Rupert, Der Kontrabass von 1848
- A. und M. Reichling, Christoph (II) Egedacher. Münchner Jahre – Arbeiten in Tirol
- F. Gratl, Der Passauer Hof- und Domkapellmeister Benedikt Anton Aufschnaiter, seine Beziehungen zur Orgelbauerdynastie Egedacher und sein kirchemusikalisches Schaffen
- M. Krucsay, "Der Beruf einer Organistin ist ein sehr schwerer und verantwortungsvoller" – Maria Hofer, die Magna Mater Organum von Kitzbühel
- K. Estermann, Zum Programm der CD. Die Christoph-Egedacher-Orgel der Liebfrauenkirche in Kitzbühel (1664)
Inhalt der CD
- G. Muffat: Toccata prima
- G. P. Cima: Canzon 1 - La morosa
- G. Muffat: Ciacona
- G. P. Cima: Canzon 4 - La pace
- G. Muffat: Toccata quinta
- G. Frescobaldi: Bergamasca
- G. Muffat: Partita in F-Dur
- M. Hofer: Fragment für Portativ
- F. A. Hugl: Parthia prima
- J. G. Albrechtsberger: Praeludium in C
- K. Estermann: capriccio alla francese
- J. G. Albrechtsberger: Praeludium in B
- K. Estermann: capriccio toccare