Die Sammlung Geistliche Chor-Music des protestantischen Komponisten Heinrich Schütz birgt eine ganze Reihe geistlicher Motetten in deutscher Sprache. Schütz bricht darin ganz bewusst eine Lanze für das tradierte polyphone Komponieren, welches im Gegensatz zur im 17. Jahrhundert in Mode gekommenen Generalbasskomposition steht. Die Motette Selig sind die Toten zeugt von Schützens meisterlichem Umgang mit der Sprache, bei deren Vertonung er die Musik ganz in den Dienst des Textes zu stellen weiß. Eine am natürlichen Sprachrhythmus orientierte Melodiegestaltung sowie ein wohlüberlegter Einsatz satztechnischer Mittel prägen die Komposition.