Dass der Opernkomponist Giuseppe Verdi auch tief empfundene geistliche Werke hinterließ, bezeugt nicht nur sein weithin bekanntes Requiem, sondern auch dieses in der letzten Schaffensphase komponierte Ave Maria aus den Quattro pezzi sacri. Ursprünglich nur als spielerische Übungsaufgabe angesehen, eine eigenwillige Tonleiter (Scala enigmata) zu harmonisieren, entstand letztlich eine originelle, eindrucksvolle Vertonung dieses Gebets! Meisterhaft führt Verdi diese Scala durch Bass, Alt, Tenor und Sopran, begleitet sie in immer neuer Weise durch die anderen Stimmen und zeichnet dabei zugleich in subtiler Weise den Textgehalt musikalisch nach.