Zu Beginn des Jahres 1882 schreibt Antonín Dvořák einen Chorzyklus für gemischte Stimmen. In fünf A-cappella-Sätzen vertont er Texte des Dichters Vítězslav Hálek. Das zweite Stück des Zyklus Večerní les rozvázal zvonky (Im Haine hört das Abendläuten) schildert das Idyll des abendlichen Waldes: Neben dem Rufen des Kuckucks und dem Gesang der Nachtigall ist in der Ferne das Läuten der Abendglocken zu hören. In seiner überwiegend homophon gehaltenen Anlage und dank seiner wirkungsvollen Harmonik ist Dvořáks schlichte Naturschilderung romantische Chormusik im besten Sinne. Mit tschechischem, deutschem und englischem Liedtext (Vespertine woods let the bells tinkle).