Als Cousin von Max Reger und Schüler von Joseph Rheinberger wuchs Hans Koessler, ein Freund von Johannes Brahms, in einem musikalisch höchst inspirierenden Umfeld auf. Franz Liszt berief ihn an dessen Königlich-Ungarische Musikakademie nach Budapest, um dort als einer der gefragtesten Kompositionslehrer eine ganze Generation ungarischer Komponisten zu prägen. Unter seinen Schülern finden sich so bekannte Namen wie Béla Bartók, Zoltán Kodály, Ernst von Dohnányi, Fritz Reiner und Emmerich Kálmán. Den Drei ernsten Chören von 1891–93 liegen Texte der deutschen Romantik zugrunde, die sich der religiösen Naturbetrachtung und dem Thema der Liebe widmen. Koesslers vier- bis achtstimmige Vertonungen zeigen den harmonischen und kontrapunktischen Reichtum seiner Kompositionskunst. Alle Chorstücke enthalten zusätzlich zu den deutschsprachigen Originaltexten singbare englische Liedtexte.