Im Oeuvre von Camille Saint-Saëns, der vor allem durch seinen Karneval der Tiere bekannt wurde, stellen die zwei Ende 1882 komponierten Chorstücke op. 68 eine echte Besonderheit dar. Vermutlich selbst verfasst, haben ihn die beiden Texte Calme des nuits und Les fleurs et les arbres intensiv beschäftigt. Die beiden Stücke zeigen ihn von einer Tiefe des Ausdrucks, die ihm bis heute oft abgesprochen wird. Eindrucksvoll wird in Calme des nuits die Stille der Nacht in Töne gefasst und dem grell Lärmenden gegenübergestellt. Viele lange Notenwerte und das fast ausschließliche Verharren im leisen Bereich ziehen Ausführende und Publikum in ihren Bann, bis das Stück quasi im Nichts verklingt.