Tod, Schmerz, Schuld und Sühne sind Themen, mit denen sich der zutiefst religiöse Renaissance-Komponist Carlo Gesualdo in seinem Schaffen ausgiebig auseinandersetzte. Spannungsgeladene Dissonanzen und chromatisch fortschreitende Melodielinien prägen den düsteren Charakter dieser Motette. Die polyphone Satzstruktur offenbart Gesualdos ausgezeichnete Kenntnis der niederländischen Vokalmusiktradition. Als repräsentatives Beispiel seiner geistlichen Musik besticht die Motette durch Klangschönheit und Ausdruckskraft. Text, musikalische Umsetzung und die Schwere der Komposition lassen die schicksalshaften biographischen Hintergründe des illustren Komponisten nur erahnen.