Die CD Stürmische Zeit präsentiert fünf Uraufführungen sowie eine österreichische Ersteinspielung. Die Thematik bietet Raum für eine Kontextualisierung, die von den Komponist:innen für eine Anbindung an aktuelle kulturelle, aber auch gesellschaftspolitische Herausforderungen genützt wird.
Eröffnet wird die CD durch die Ersteinspielung eines Werks aus dem Privatarchiv des renommierten Tiroler Komponisten Werner Pirchner. Erstmals erklang in Österreich die Orchesterfassung der Bühnenmusik (arrangiert von Peter Wesenauer), die Pirchner für eine Inszenierung von Der Sturm von William Shakespeare am Wiener Burgtheater komponiert hatte (Inszenierung von Claus Peymann). Manuel Zwergers spannende Idee, die barocke Form der Suite in die heutige Zeit zu bringen und mit Tanzformen aus der elektronischen Musik neu zu beleben, setzt er wirkungsvoll um. Die Wiener Musikerin und Cellistin Margarethe Herbert kreiert ein neues Werk für das gefeierte österreichische Celloquartett eXtracello mit Kammerorchester, das in sehr sensibler Weise Anknüpfungspunkte zur MeToo-Bewegung herstellt. Das Werk des Jazztrompeters und Wahl-New Yorkers Franz Hackl für Jazztrompete und Kammerorchester mit dem Titel Snowball Earth bezieht sich auf politische und klimatische Herausforderungen und äußert die Hoffnung, dass die jetzige Zeit der politischen Kälte einem dramatischen Aufblühen weichen wird. Josef Schiechtl stellt sich mit dem kurzen Stück Brainstorm vor. Die Grundidee fokussiert hier auf das Individuum, auf geistige Stürme, auf Ideen und Gedanken im eigenen Kopf bei der Realisierung eines Projektes. Abschließend vertonte Romed Hopfgartner in Anlehnung an das gleichnamige Märchen von James Matthew Barrie die „Stürmische Zeit“ des Jungen Peter Pan, der nicht erwachsen werden wollte, in einer sehr filmmusikalischen Sprache.