Die Zeit scheint still zu stehen, wenn die vier Sängerinnen des Vokalensembles niniwe vor ihr Publikum treten und mit ihrem unverwechselbaren Sound klassische Werke interpretieren.
Doch beweist Sopranistin Winnie Brückner mit ihren kunstvollen Arrangements, dass die Zeit gleichfalls unaufhörlich voranschreitet. Plötzlich klingen alte Meister überraschend zeitgemäß. So ähnelt ein Lied von John Dowland nun einem sphärischen Artpopsong und aus einer schlichten Monteverdi-Arie entsteht ein durchkomponiertes Wechselbad der Gefühle. Brückners überzeugende Bearbeitungen zeigen sich dabei mitunter auch jazzig oder groovig und bringen die Grenzen zwischen Klassik, Pop und Jazz, zwischen gestern und heute, zwischen E- und U-Musik gekonnt zum Schmelzen.