Johann Joseph Fux (1660–1741) stand von 1698 bis zu seinem Tod im Jahr 1741 als angesehener Komponist und Wiener Hofkapellmeister in Diensten der Habsburger-Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI. Etwa zwei Drittel seines Schaffens gehören dem Bereich der geistlichen Musik an. Fux‘ Missa Lingua Mea (Meine Zunge) KöV 19 für vierstimmig gemischten Chor, zwei Violinen und Basso continuo stellt eine seiner über 50 Vertonungen des Ordinariums dar. Diese gut singbare feierliche Messe ist reich an Kontrasten: In den vergleichsweise kurzen Einzelsätzen werden etwa Solo- und Tutti-Passagen oder homophon-liedhafte und kontrapunktisch-dichte Abschnitte ausgesprochen wirkungsvoll einander gegenübergestellt. Der Herausgeber Klaus Winkler richtete auch eine Fassung für gemischten Chor und Orgel/Klavier ein und macht auf diese Weise die Messe auch kleineren Kirchengemeinden zugänglich.