„Viola d’amore, franz. Viole d’amour, deutsch Liebesgeige, ein Geigeninstrument von äußerst lieblichem Tone, das sich besonders zum Vortrag cantabler Sätze eignet. […] Früher war das Instrument der Liebling aller Gebildeten, und kein musikalischer Zirkel bildete sich, in welchem die Viola d’amour gefehlt hätte; jetzt, wo alles spektakelt und lärmt, ist sie fast ganz vergessen worden. Freilich ist sie auch etwas schwierig zu behandeln, und lassen sich auf ihr nicht solche Trillerkunststückchen ausführen, als auf manchem anderem Saiteninstrumente und wie sie heutzutage notwendig sind, wenn der Virtuose noch irgend einen Bravoruf der Menge erpressen will. Die Liebesgeige ist lauter Sanftmuth, lauter Gefühl, und nur wer ein für solche zarte Seelenhauche empfängliches Herz hat, wird große Freude an ihr haben. Ihre Freude wie ihre Trauer ist gemäßigt, aber tief das Herz ergreifend und das Innerste durchdringend.“ (Gustav Schilling, Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften, oder Universal-Lexicon der Tonkunst. Bd. 6, Stuttgart 1838), S. 776f)
Auch heutzutage begeistern sich zahlreiche Musiker und Komponisten für die Viola d‘amore. Das vorliegende Buch vereinigt Beiträge der Viola d’amore-Kongresse von Innsbruck (2012) und Budapest/Kaposvár (2014), die von Künstlern, Instrumentenbauern und Wissenschaftlern verfasst wurden. Mit Aspekten zum Instrument selbst, zur Musik für Viola d’amore und zur Geschichte beleuchtet es dieses besondere Instrument von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus und soll zur weiteren Beschäftigung in vielfältiger Weise anregen.