Anselm Hüttenbrenner, Freund und Studienkollege von Franz Schubert und selbst angesehener Pianist, hinterließ ein beeindruckendes Œuvre an Klaviermusik. An den Stil der Wiener Klassik und Schuberts Stil anknüpfend, entwickelte er eine eigenständige Musiksprache von hoher Qualität und stilistischer Vielfalt.
Die harmonisch und melodisch differenzierten Charakterbilder aus allen Schaffensperioden geben tiefe Einblicke in die Seele des Komponisten. Unbeschwert-heitere Klavierstücke finden sich ebenso wie klagende und tröstliche Musikwerke. Stationen von Hüttenbrenners Lebens werden fühlbar, darunter auch sehr Persönliches, etwa in den Nachrufen an Beethoven und an Schubert oder in den beiden Elegien im Gedenken an die Schlachten von Solferino und Magenta, an denen zwei seiner Söhne teilnahmen und einer dabei schwer verwundet wurde. Musikalisch sehr feinsinnig und dabei zum größten Teil technisch nicht allzu anspruchsvoll, eigenen sich zahlreiche dieser Stücke auch bestens für den Unterricht, den Vortragsabend oder für das Klavierspiel zuhause.
Die vorliegende Erstausgabe wird allen wissenschaftlichen und musikpraktischen Erfordernissen gerecht. Sie bietet einen übersichtlichen Notentext sowie ein ausführliches Vorwort und einen detaillierten Kritischen Bericht, jeweils in deutscher und englischer Sprache.